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david p. eiser
 

zeitraffer



 
Georg Bätzing, vorsitzender der bischofskonferenz

artikel in der Rotenburger Kreiszeitung, montag 17. mai 2021:

kirchentag endet mit „zeichen der einheit“
katholiken und protestanten nähern sich in Frankfurt ein stück an

zitat:
„Was Segnungen homosexueller Paare betrifft, hofft Bätzing, den Vatikan aber von
der Notwendigkeit einer Liberalisierung überzeugen zu können: „Ich möchte, dass
wir ihnen den Segen Gottes schenken“,
sagte er.“


was für eine anmassung.

hier wird wieder deutlich, wie sich die vertreter dieses kirchenkonzerns sehen.
sie geben vor, etwas verschenken zu wollen und zu können, was ihnen gar nicht
gehört. wenn man ihrem glauben das von ihnen selbst geschaffene gottesbild
unterlegt, dann dürfte Bätzings aussage nicht nur eine hybride unverschämtheit
darstellen sondern auch einer gotteslästerung gleichkommen; denn wenn dieser
gott von anbeginn da war, ewig ist, allwissend, allgegenwärtig, allmächtig, dann
bedürfte es keines gehilfen, der darüber urteilt, wer seine geschenke empfangen
darf und der sie dann auch verteilt. eine solche handlung einem solchen gott
selbstherrlich aus der hand zu nehmen, wäre ein erniedrigender, lästerlicher akt.
was bilden Sie sich eigentlich ein, herr Bätzing?

die demut, die die katholische kirche predigt, würde Ihnen besser anstehen als
eine solche aussage, von oben herab: „wir können doch gottes segen verschenken…“
ausserdem: es ist doch völlig ungewiss, ob es diesen gott überhaupt gibt. wie kann
man da mit grosskotziger geste herablassend gnädig derartige versprechungen
machen, die zudem vollkommen inhaltsleer sind, aber mit pomp und ritualen
aufgepeppt werden, um macht zu präsentieren?

ein mann wie Bätzing, theologe, mit sicherheit gymnasiast mit abitur und an-
schliessendem besuch einer theologischen fakultät, kann doch nicht so dumm
sein, diese zusammenhänge nicht zu erkennen.
das heisst also, er propagiert bewusst diese unseligen machtauswüchse seines
konzerns.


hört nicht auf diese funktionäre. sie interessieren sich nur fürs herrschen. zum
glauben bedarf es ihrer nicht, im gegenteil, sie sind die säulen des zwiespalts,
weltweit. ohne sie gäbe es keine kriege, die auf glaubensdifferenzen beruhen.
sie predigen frieden, aber sie provozieren zwietracht.


dpe 18. mai 2021


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080621