ars-et-saliva  

david p. eiser

zeitraffer



künstliche intelligenz  (ki)


eine lanze für den nächsten schritt in die automatisierung unseres lebens

die leistungsfähigkeit moderner computersysteme ist so gross, dass schon
jetzt echtzeit-datenverarbeitung in einem umfang möglich ist, wie sie von
menschlichen gehirnen nicht mehr erreicht werden kann.
wenn dann noch neuromorphe netzwerke verwendet werden, können auch 
unmengen nichtlinearer daten problemlos miteinbezogen werden, ohne
diese systeme zu überfordern.

vorläufer dieser maschinen finden sich seit jahren bereits im militärischen
bereich, um z.b. bei der radarüberwachung des luftraums freund/feind-
erkennung zu ermöglichen, ohne dass auch nur ein mensch dazu erfor-
derlich wäre.

die basis für derartige leistungen bilden zunächst riesige datenbanken, die
jedoch adhoc um aktuelle informationen ergänzt werden, wie sie aus flug-
bewegungen, geschwindigkeit, flugrichtung, flugplänen usw. gewonnen
werden. die resultate derartiger computerleistungen stützen sich also auf
den inhalt verfügbarer datenbanken einerseits, andererseits auf die daten,
die im rahmen parallel laufender erhebungen über die unterschiedlichsten
sensoren geliefert werden. die mathematik erledigt das übrige mit hilfe vor-
gegebener und sich ständig selbstätig weiter entwickelnder algorithmen
sowie mit prozessen auf der basis der wahrscheinlichkeitsrechnung.

ein solches neuromorphes system steuert sich also selbst. es lernt aus feh-
lern bzw. fehleinschätzungen, indem es beispielsweise parameter proba-
torisch verändert, um zu anderen, verbesserten ergebnissen zu kommen...

der einsatz der ki eignet sich zunächst als entlastung für tätigkeiten, die
besser, schneller, sicherer und zuverlässiger 24 stunden täglich, frei von
menschlichen unpässlichkeiten und unzuverlässigkeiten erledigt werden
können. denn die maschine übernimmt in ihre berechnungen keine ge-
fühle und emotionen und gelangt deshalb sehr schnell und sicher zu einer
- wir menschen würden sagen rationalen - beurteilung.

wenn man sich fragt, wie es möglich war, in siebzig jahren deutscher
demokratiegeschichte einen staatlichen schuldenberg von über 2 billionen
euro anzuhäufen – bei einem relativ hohen bildungsstand von abgeordneten
und regierenden und bei der weitverbreiteten fähigkeit im deutschen volk,
sparen zu können - dann kommt man unweigerlich zu der erkenntnis, dass
rationale entscheidungen nicht stattgefunden haben können, um diese
entwicklung zu verhindern oder irgendwann zu stoppen, sondern dass
emotionale faktoren für dieses desaster ausschlaggebend waren – und sind.

da der grossteil unserer menschlichen entscheidungen nicht rein rationale
motive aufweist sondern mehr oder weniger von trieben wie gier, geiz,
angst, machtstreben usw. geprägt ist, wäre es empfehlenswert, diese teils
sehr gefährlichen störfaktoren auszuschliessen.

es handelt sich dabei um die umsetzung einer rationalen erkenntnis und
der sich daraus ergebenden notwendigkeiten, die wir menschen nicht
gewährleisten können. deshalb sollten zum wohle des gesamten die ent-
scheidungen für wirtschaftliche und finanzielle angelegenheiten dem
triebgesteuerten, und insbesondere politischen, menschen aus der hand
genommen und der maschine überlassen werden.


solange ki bei reinen intelligenzleistungen bleibt, besteht keine gefahr,
von einem solchen system beherrscht zu werden; im gegenteil, es würde
uns sehr, sehr viel arbeit abnehmen. schützen müssen wir uns lediglich
vor dem versuch, derartige systeme emotionen entwickeln zu lassen,
die - wie beim menschen - nicht nur störend sondern auch zerstörend
wirken würden:

die maschine muss immer ein untergeordnetes, kontrollierbares und
kontrolliertes
arbeitsinstrument bleiben.
 

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2016