ars-et-saliva


david p. eiser
 

zeitraffer




offener brief an regierung und parlament in sachen klima



hört auf, über das klima zu debattieren, tut endlich etwas wirksames!
erklärt!    regiert!    verordnet!
hört auf, klientelpolitik zu betreiben.
tut, was gut ist für das  g a n z e  volk! auch wenn es an manchen
stellen weh tun sollte, weil sich unsere welt verändert.
wir haben nur eine chance: anpassung.



1.    wir müssen endlich nach der einsicht HANDELN, dass es besser ist, die pro-
duktion von schädlichen gasen und deren verteilung in der atmosphäre zu redu-
zieren als die bevölkerung mit zusätzlichen kosten/steuern zu belasten.

2.    wir müssen endlich kapieren, dass wir im verzug sind mit  allen  nur denk-
baren massnahmen, die zur verzögerung der klimaerwärmung beitragen können.


die sog. klimadebatte der politiker, gleich welcher couleur, erscheint mir als typi-
sches politisches gerede, bei dem die redner und meinungsmacher sowohl eigen-
nutz unterbringen (wie stelle ich mich und meine partei am besten dar) wie auch
die üblichen floskeln, die signalisieren sollen, dass aktivität stattfindet und zwar
auf der basis von angeblichem verständnis für das krisenhafte der situation und
den „eigentlichen“ bedürfnissen des volkes.

diese debatte ist grund-unehrlich, verschleiernd und absolut ungeeignet, das,
was getan werden soll (das klima vor beschädigung durch den menschen zu be-
schützen), in die tat umzusetzen. nichts wird konkret angeboten, was in kürze
und zu geringsten
kosten und gleichzeitig hoch effizient zur entlastung der at-
mosphäre beitragen könnte. stattdessen werden massnahmen empfohlen, die
in erster linie den konsumenten zur kasse bitten, noch zusätzlich zu all den
steuern, die jetzt schon in sachen energierzeugung und energieverwertung
anfallen. gleichzeitig wird monoton wiederholt, wie teuer doch die energiewende
werden wird, und es klingt durch, als wolle man dies der bevölkerung am lieb-
sten gar nicht antun.

seit jahren werden diese arten von vorschlägen „diskutiert“, aber bisher hat sich
daraus noch keine schädigungsmindernde konsequenz ergeben. eine solche
art von leisetreterei wirkt sich verheerend auf das umweltgeschehen aus. wir
müssen endlich aktiv herangehen und auch unbequeme regelungen durch-
setzen, um den klimaprozess wenigstens zu bremsen; von aufhalten kann ja
schon gar keine rede mehr sein.


zwei beispiele:

die fahrgeschwindigkeit auf autobahnen für pkw auf 100 km/h und für
lkw auf 80 km/h zu reduzieren, würde von einem tag zum anderen den
ausstoss von tausenden tonnen CO2 und zig tonnen NOx vermeiden,
und zwar ohne dass irgendein bürger dadurch pekuniär, gesundheitlich
oder psychisch mehr belastet würde.

im gegenteil, der spritverbrauch würde drastisch sinken, die spritpreise auf
dauer nicht steigen sondern eher geringer werden. auf dauer würde die repara-
turanfälligkeit der strassen sinken (geringere instandhaltungskosten). weniger
stress beim fahren wäre eine begrüssenswerte folge. zudem wird es keine
wesentliche zeitverzögerung geben, weil durch vermeidung von endlosen
staus die bisherige mittlere reisegeschwindigkeit kaum sinken wird.


wenn die deutsche agrarindustrie (nicht die bäuerliche agrarwirtschaft) end-
lich aufhören würde, auf deutschem boden für andere länder fleisch-produkte
zu erzeugen und sich die bäuerlichen betriebe darauf beschränken würden,
exklusiv den deutschen  fleischmarkt zu versorgen, dann könnten wir die
produktion von jährlich tausenden tonnen klimarelevanter gase vermeiden,
die deutschen böden vor dem auslaugen bewahren und eine nachhaltige,
düngemittelreduzierte landwirtschaft betreiben.
dass dabei etliche arbeitsplätze verloren gehen, ist durch aufbau nicht
schädigender leistungs- und erwerbsstrukturen zu kompensieren.

dass es bei einer entscheidung für die reduzierung zu gelegentlichen preis-
erhöhungen im vergleich zu heute kommen wird, lässt sich nicht vermeiden.
aber es liegt an jedem einzelnen bürger, ob er meint, sich jeden tag ein
stück tierischen eiweisses leisten zu müssen oder ob es nicht auch mit
pflanzlichem eiweiss geht. dann sind die kosten für den sog. sonntagsbraten
zwar deutlich höher, die gesamtkosten des fleischverbrauchs aber entspre-
chend dem verzicht unter der woche nicht höher als früher.



um ein solch konkretes ziel, das ganz hahe liegen kann, zu erreichen,
bedarf es entweder einer mehrheitlichen zustimmung durch das parla-
ment, oder, wenn diese nicht zu erreichen ist, eines mutigen schrittes
der geschäftsführenden regierung, diese entscheidung per dekret (z.b.
als notverordnung) durchzusetzen: der planet ist in not!


appelle an freiwilligen verzicht sind nutzlos.
die dringlichkeit in sachen klimaschutz ist (notfalls mit strafbewehrten)
verboten zu dokumentieren.
es muss klar sein, dass a l l e dazu beitragen müssen.


und um die argumentation derjenigen aufzufangen und zu kontern, die mei-
nen, was deutschland an ersparnis aufbringen könne, habe weltweit eine
bedeutung von kaum 2 prozent und sei damit lächerlich genug, um verwor-
fen zu werden:
letzten endes kommt es nicht auf die absoluten werte an, die in einem
80-millionen-volk erreicht werden sondern auf den prozentsatz an erfolg
gegenüber den letzten messwerten vor beginn des handelns.


dann endlich kann man vor länder wie USA, China, Indien usw. treten und
sagen: „seht her, wir haben es geschafft, innerhalb eines bestimmten zeit-
raumes unseren schadstoffausstoss um soundsoviel prozent zu senken, wie
wärs, wenn ihr das auch mal probiert. folgende massnahmen haben wir er-
griffen…“

wenn wir als deutsche in sachen klima voranschreiten wollen, und nicht nur
für unser land sondern beispielhaft für alle anderen auch, dann dürfen wir
uns nicht in endlosen debatten erschöpfen, die vielleicht langwierige pro-
zesse in der zukunft ermöglichen. nein, wir müssen zeigen, dass jedes
land sofort zur verbesserung der situation beitragen kann, und dass es
durchaus massnahmen gibt, die nicht unbedingt zu einer finanziellen
mehrbelastung des bürgers führen.


Sep. 2019


 

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18092019