ars et saliva




david p. eiser

glossarium



(aus "kot und köter", der "zeitschrift für den deutschen hundefeind", mai und august 2015)

der hund, das arme schwein

zur allgemeinen bildung einer individuellen meinung; also gleichsam empfehlenswert
für hundefreunde wie hundefeinde und hundefreundhasser, so dass eine jede/ein je-
der seinen nutzen daraus ziehen möge; incl. herkunftsbezeichnung der fremdartig
klingenden wörter. bei ungewöhnlichen mehrsilbigen wörtern ist die richtige betonung
jeweils durch akzent gekennzeichnet.


altes chilenisches sprichwort: perro flaco no sirve sino para criar pulgas (ein magerer
köter dient nur zum flöhezüchten)

altes spanisches sprichwort: deja dormir al perro durmiente (schlafende hunde
soll man nicht wecken)

anthropocanín (gr./lat.) die beziehung mensch-hund betreffend

belamí (it.) freund eines hundes, nicht zu verwechseln mit hundefreund (s. caniphilus)
meist erkennbar an grosser nähe und gemeinsamen balgereien sowie der fähigkeit,
seinen kumpel so abzulenken, dass dieser jeglicher gehorsamkeit gegenüber frau/-
herrchen entsagt.


belcánto (it.) hundegesang
immer wieder zu beobachtende stakkato-artige darbietungen mit geringer variations-
tiefe, vorzugsweise aus vorübergehend entmenschten wohnungen, aber auch aus
alleinstehenden einfamilien- oder doppelhäusern. dauer: minuten bis stunden. oft
ursache chronischer sozial relevanter störungen in der unmittelbaren nachbarschaft.

Bélgien (verballhornung aus dem französischen belle chiennne, schöne hündin)

Bélgrad (slaw.) hundestadt

Bellinzóna (it.) wörtl. eingezäunter hund, gemeinhin köterknast
europäisches zentrallager zur rehabilitation krimineller hunde


biocaníe (gr./lat.) biologisch einwandfreie hundezüchtung, gelegentlich auch bioka-
níe, engl.: biocany (mit betonung auf dem o) nach regeln der in Rotokawa, Neusee-
land (nordinsel) ansässigen BDBA (Biological Dog Breeding Association), einer inter-
nationalen organisation, die darüber wacht, dass hundezucht nur nach strengen bio-
logischen vorgaben erfolgt, ähnlich wie beim anbau von biologischem gemüse.
(gleichsam das Deventer der hundezucht)

biologisch gezüchtete hunde haben diesen charakteristischen, natürlichen, regen-
feuchten geruch an sich, hinterlassen dunkle flecken auf hellen böden, werfen mit
anteilen ihres üppigen fells beim schütteln um sich, sind distanzlos, teils speichel-
triefend, teils notorische heimpisser. um diese charaktermerkmale weiter zu vererben,
müssen hündin und rüde einen biopass nachweisen und ihre nachkommenschaft
in einem biologisch kompetenten haushalt grossziehen, wo die welpen nach vorbild
lernen können. medizinische eingriffe sind nur in lebensbedrohlichen situationen
gestattet. impfungen und sog. wurmkuren sind verpönt, ebenso schaumbäder.
auch die richtige ernährung spielt eine rolle; es sollen ausschliesslich unbehandelte
tierische produkte aus biologischer erzeugung verfüttert werden, vorzugsweise ab-
gehangener rinderpansen.
eine entlassung aus dem häuslich-familiären erziehungsmilieu darf frühestens
nach eineinhalb jahren erfolgen, um das erreichen der gewünschten verhaltens-
muster nicht zu gefährden.

cáctus muro affíxus (lat.) der wandkaktus
was für eine bedrängnis, wenn ein köter/eine töle mit dem rücken zur wand steht. da
passiert
es halt, dass im zustand der aufgeschrecktheit und der verzweiflung schnell
an die wand
geschissen wird. bei hochbeinigen doggen kann es sich um streifenkak
teen von über 60 cm
länge handeln.


caníbal (verballhornung des span. wortes caríbal = der mann aus der Karibik) das
deutsche fremdwort kannibale ist hier fremd am platz, weil kein lateinischer ursprung.

wer meint, es handele sich um die hoden eines rüden, irrt.


canicapiént (lat.), der hundefänger
mitarbeiter obskurer unternehmen, die mit einer dunklen brille, tief in die stirn gezo-
genen
mütze und keschern unterschiedlicher grösse in der dämmerung durch stras-
sen und stadtparks
streifen, um ihrer berufung nachzugehen. die meisten tragen
grobe arbeitshandschuhe zum
schutz ihrer körperlichen unversehrtheit.
caniphagíe (lat./gr.) hundeverzehr
siehe einschlägige rezepte, z.b. argentinischer dackelrücken, dackelpudding, gefill-
te mischling,
hundegulasch nach metzler art, lagu feng de chieng (chin. hundegu-
lasch), oginool schläfrigholz
beinsche köpi (köterpizza), tafelspitz…
caniphilíe (lat./gr.) die neigung zum hund
weitverbreitete charaktereigenschaft, die sich vorzugsweise bei älteren damen zeigt,
wenn
der ex längst freiwillig oder durch abberufung das weite gesucht hat. dabei
werden kleine tiere
eindeutig bevorzugt, teils bedingt durch nur noch spärlich zur
verfügung stehende finanzmittel,
teils wegen der leichteren hand habbarkeit.
caniphilie ist oft vergesellschaftet mit der unfähig
keit, etwas loszulassen, woran
man sich jahrzehntelang geklammert hatte (nabelschnur, hunde
leine…).

caníphilis (lat., gr.) die hundeseuche
lustseuche bei kötern und tölen.
caniphilíster (lat./gr.) hündischer spiessbürger
typische haltung: laut bellend, rückwärts gehend.

caníphilus (lat./gr.) der hundefreund philosophiert:
ein pädophiler ist nicht nur ein kinderfreund, der gerne mal ein bollchen verschenkt.
nein, er
ist bei weitem mehr als das. wir alle wissen das. auch ein homophiler ist
nicht nur ein (gleich
geschlechtlicher) menschenfreund. nein, auch er will bei wei-
tem mehr als nur ein freund sein.

liegt es vielleicht an diesem wunsch nach mehr, dass sich der begriff caniphiler
nicht durchge
setzt hat? 
caniphobíe (lat./gr.) die furcht vor hunden, nicht zu verwechseln mit der hunds-
angst.
wohl allen, die in einem caniphobie-viertel leben, wo alle anwohner dieser
sympto-
matik anheimgefallen sind und sich zu einer strassenübergreifenden therapeuti-
schen selbsthilfegrossgruppe zusammengeschlossen haben. hier gibt es keine
tölen/köter, es sei denn, eine/r hat sich losgerissen und hierher verirrt. differen-
zierte vergrämungsmassnahmen stehen zur verfügung, angefangen mit dem
drohfinger bis hin zu hysterischen geräuschentwicklungen und letztendlich auch
unflätigen beschimpfungen, die der entnervte köter/die töle kaum zu kontern in
der lage sein dürfte. derartige "ausflüge" wird er/sie sich danach in zukunft wohl
überlegen.
manche anwohner haben sich verhaltenstherapeutisch behandeln lassen und
sind inzwischen in der lage, einen kakteenpflanzenden köter/eine töle in ruhe
sein/ihr geschäft zum abschluss bringen zu lassen. anschliessend wird der kak-
tus säuberlich in eine plastiktüte gepackt, dann ein geübter blick auf die hunde-
marke geworfen, beim ordnungsamt der halter ermittelt und der köter/die töle
mitsamt beutel und einem freundlichen, hektografierten standardbegleitschrei-
ben aus dem viertel hinausgeleitet und mit einem höflichen klaps auf das hin-
terteil zu seinem/ihrem herr/frauchen geschickt.

caniphobíe-residénzen
durch bauliche massnahmen abgeschlossene gebäude oder areale, zu denen
es keinen zutritt für köter/tölen gibt. hier leben therapieresistente caniphóbiker.

cánis militáris (lat.) der kampfhund. siehe auch dort
nachkommen römischer kampfhundeverbände. sehr selten. vierbeinige köter mit
einem arm. gelegentlich auf kinderspielplätzen zu beobachten.

canísia vulgáris (lat.) hundeblume; volkstümlich der gemeine löwenzahn

caniskeptizísmus (lat./gr.) der hund, bester freund des menschen?


cánis officinális (lat.) der apotheker, der hund
es empfiehlt sich heutzutage - mit rücksicht auf eine auch in zukunft diskussions-
freie versorgung mit medikamenten - diese bezeichnung selten zu verwenden.
am besten gar nicht.

cánis prostátus (lat.) der vorstehhund
im alten Rom auch gängige, abschätzige bezeichnung für die rechtsanwalts- und
notargehilfen, die in der regel auf der strasse vor dem büro ihres chefs standen,
um dort die in stein gemeisselten schriftstücke bei der an- und ablieferung weiter-
zureichen. im büro selbst war neben den dokumenten nur platz für den chef, wäh-
rend die meisselei in den schattigen patios unter feigen- und orangenbäumen von
schriftkundigen metzen erledigt wurde.
die c. prost. hatten allerdings auch die aufgabe, den chef vor belästigungen man-
cher art zu schützen und vor überraschenden besuchern/besucherinnen zu
warnen.
nach diesem antiken vorbild wurde jahrhunderte später in Germanien der begriff
bürovorsteher geprägt.
cánis viális vulgáris (lat.) der gemeine strassenköter
in hochzivilisierten gesellschaften selten gewordene spezies, da einerseits rigide
verwaltungs
vorschriften das freilaufen der hunde verbieten und andererseits mehr
und mehr wert auf rasse
reine tiere gelegt wird, die natürlich, um nicht geklaut zu
werden, an einer sicherungsleine
präsentiert werden.

canodróm (sp.) hunderennbahn

casa laeta canína (lat.) das hundefreudenhaus
geräumige hundehütte. bietet platz und eingänge für mehrere tölen und erlaubt
durch hohe
überdachung auch grösseren kötern, aufrecht und ohne sich zu
ducken ihren bedürfnissen
nachzukommen.

dáckelpudding (dt./engl.) dackelhund-nachspeise
bild; grüner wackel in dackelform, familien-sosse drüber, sabbernde kinder

de béllo gállico (lat.) vom gallischen hund. eine zusammenfassende berichter-
stattung des römischen feldherrn Caius Julius Caesar aus den jahren 55 bis
50 a.c. für den senat von Rom.

was diesen ominösen text für 16- bis 19-jährige gymnasiasten so schwer ver-
ständlich macht, ist die immer wieder in vergessenheit geratene tatsache,
dass Caesar schliesslich ein raffinierter - und zunächst erfolgreicher - erobe-
rer war, der sich selbstverständlich nicht immer der offenen sprache bediente,
um weder sein handeln noch seine absichten durchschaubar zu machen.
deshalb sind diese texte in altem römerlatein geschrieben und wimmeln von
harmlos klingenden codewörtern für militärisch und zugleich politisch heikle
aktionen.
wegen des letztlich doch erheblichen widerstands der römischen bevölkerung
gegen seine eroberungszüge (siehe auch die anschaulich bebilderten, aus-
führlichen berichte über die frustranen kämpfe ungezählter römischer legio-
nen an der gallischen küste; Uderzo/Goszinny, band 1 bis 22) und gegen
seine unorthodoxen kriegsführungsmassnahmen sah sich Caesar schliess-
lich gezwungen, seine berichterstattungen so banal und langweilig zu ge-
stalten, dass sie irgendwann vom volke gar nicht mehr gelesen wurden.

der titel seines hauptwerkes, das wir in deutschland nach dekodierung und
übersetzung desinformativer formulierungen inzwischen unter der bezeich-
nung "der gallische krieg" kennen, konnte so der eigenen bevölkerung nicht
zugemutet werden. der originaltitel lautete daher de bello gallico (vom galli-
schen hund) und verdeckt auf diese weise die wahren absichten dieses wer-
kes. so liess beispielsweise die exakte übersetzung einer notiz aus dem
kriegsjahr 53 den unbedarften leser vermuten, als hätten sich Caesars le-
gionen in Galliens wäldern reihenweise erleichtert; denn es heisst im text:
"Caesars soldaten machten den ganzen wald voll, und ein jeder stand bei
seinem haufen".
natürlich waren damit die riesigen hundestaffeln gemeint, deren tiere die rö-
mer nach der eroberung bei galliern und germanenstämmen konfisziert und
zu kampfeinheiten umfunktioniert hatten, anstatt sie den küchenbullen zur
verfügung zu stellen, um fern der heimat die hungerleidenden soldaten mit
nahrungseiweiss zu versorgen.
die kakteen dieser wohlgenährten köter wurden als ultimative waffe einge-
setzt, um die ureinwohner aus den wäldern ins freie zu vertreiben, wo sie
den römischen legionären in die arme liefen, kampfunfähig, weil humpelnd
und mit beidhändig zugehaltenen nasen.
hierbei handelt es sich um eine der frühesten bekanntgewordenen regie-
rungsoffiziellen desinformationen, deren man sich im zusammenhang mit
kriegerischen eroberungszügen bedient hat. das war eine hundsgemeine
sauerei.
diskriminíerung (lat.) ab-sonderliche, herabwürdigende bezeichnungen und/
oder haltungen
schweinehund, sauhund, krummer hund, hundesohn, hundsfott, kellerkacker,
teppichpisser,
hundsgemein

gerúsia canína (lat.) die hundeseniorenhütte
auch wenn altenhundem im idyllischen tal des flüsschens hundem liegt, das
gelegentlich tatsächlich anschwillt, als ginge es schwanger, so ist dieser teil
von lenne
stadt doch deshalb besonders erwähnenswert, weil man dort eine
ausgesprochen hunde
freundliche gemeinde vorfindet, die sich nicht nur um
die integration junger tiere und das wohlergehen der erwachsenen bemüht
sondern auch dem alten hund ein artgerechtes zuhause anbietet, wenn ihn
seine noch älteren halter/innen verlassen haben, sei es durch unfalltod, na-
türlichen tod oder zerwürfnis ohne einigung
.
der hundeseniorenbereich dieses lieblichen ortes bietet dem verstörten tier
ein ambiente, das seinen verlustschmerz dämpft und seine seele wieder auf-
zubauen vermag.
das reiche grün lädt ihn ein, sein fell zu walken in dem
gewirr von zweigen und blättern.
im modernden laub verbirgt sich reichlich
getier, in dessen vergammelnden resten es sich
vortrefflich wühlen lässt, um
anschliessend mit einer exklusiven duftwolke das häusliche umfeld impräg-
nieren zu können.

kampfhund (dt.)
köter mit vier beinen und einem arm. üblicherweise auf kinderspielplätzen
anzutreffen

kynanthropíe (gr.) krankhafte einbildung dessen, der sich für einen hund
hält auch gängige wissenschaftliche bezeichnung für das erscheinungsbild
des "werwolfs"

húndstage (verballhornung aus dem engl.), im deutschen allgemein be-
zeichnung für gewisse hochsommerliche tage
ursprünglich aus dem englischen "hound stage", also hundebühne; bezeich-
nung für die in manchen walisischen gemeinden und dörfern jährlich im hoch-
sommer stattfindenden zurschaustellungen herausgeputzter köter/tölen.
diese ereignisse werden traditionell von den lokalen hopfenverwertungsge-
sellschaften gesponsert.
kaníster (lat./ gr., gelegentlich auch caníster) raummass für einen hund in
kani-ster werden die von der hundeheimaufsicht erarbeiteten unterbringungs-
bedingungen für
artgerechte hundehaltung gemessen (grösse der boden-
fläche des hundekörbchens plus drei
ecksfläche zwischen den abgewinkel-
ten knieen und dem bauch von frau-/herrchen in qcm, divi
diert durch das
gewicht des tieres in kg).
je niedriger der wert, desto mieser das ansehen des
hundehalters/der hun-
dehalterin (siehe kennzeichnung auf der jeweiligen hundemarke, unauffäl-
lige
seitliche einkerbungen entsprechend der eingruppierung nach kanister-
werten. bei fehlender
kennzeichnung ist gelegentlich mit besuch durch den
sozialveterinärmedizinischen dienst zu
rechnen.)

kynastheníe (gr.) schwäche für hunde
kynastheniker sind menschen, die sich unnötigerweise mit hunden umgeben,
weil sie sich
zu ihnen hingezogen fühlen, weil sie mitleid mit struppigen kö-
tern haben, weil sie welpen so
süss finden, weil sie nicht nein sagen können,
wenn jemand ihnen ein tier aufschwatzt.


kýno-loge (gr./ fr.) erster platz am futternapf
kynomachíe (gr.) die hundeschlacht, der hundekrieg
zu beobachten bei rabaukenhaften kötern mit schwerer welpenheit, die sich
im park treffen und einen dreck scheren um gellende pfiffe und "Hasso,
hier!!"-schreie ihrer herrchen.

kynomaníe (gr.) krankhafte beschäftigung mit dem hund
es sind zwei symptombilder zu beobachten:
1. die taktile,  2. die mentale erscheinungsform

1.  die aktive taktile beschäftigung mit der töle/dem köter erschöpft sich
im wesentlichen durch hochnehmen, rumtragen und wieder absetzen
des tieres, durch permanentes streicheln, kraulen, bürsten usw.. ferner
finden sich gluckenhaftes umsorgen des tieres, umdeuten jedes hunde-
blicks als aufforderung, sich zu kümmern, "für meinen fifi nur das beste"-
im-sinn einkaufen gehen, fifis mahlzeit zubereiten, das tier empört gegen
kritik abschirmen, in aufgebrachtem ton, mit dem schlagknirps in der
hand, jegliches verhalten des tieres mit seinem recht auf selbstverwirkli-
chung verteidigen…
hinzu kommen passive haltungen wie das gestatten von intensiven ab-
leckungen, nicht nur der hände und arme sondern auch des gesichts.
diese werden ständig verstärkt durch wohlige lautäusserungen des
menschlichen partners, durch anfeuernde ausrufe wie "ja, ja, mein mäus-
chen" (in völliger verkennung der zoologischen realität) und wiederholtes
reflexartiges streicheln des köters/der töle. 

2.    die manische mentale beschäftigung mit dem phänomen haustier
hund ist gekennzeichnet durch dessen physische abwesenheit. aus der
kritischen distanz ist objektives betrachten möglich.
kein jaulen, kein hundeblick, keine sorgeverpflichtungsimpulse stören
den denkvorgang. ablenkende unterbrechungen fördern dagegen den
ideenzufluss.
diese form der kynomanie ist einerseits typisch für eher wissenschaftlich
ausgerichtete caniphile, die wie tierärzte ein sowohl berufliches wie pe-
kuniäres interesse an diesem weit verbreiteten haustier haben. aber
auch soziologen und psychologen verstehen sich gelegentlich als nach-
denker zum thema "der hund in der gesellschaft" sowie "der hund und
ich".
ungleich weiter verbreitet ist allerdings das phänomen kynomanie in der
welt der medien. nicht nur film, fernsehen und radio sowie ungezählte
gedruckte und bunt bebilderte erzeugnisse haben es immer verstanden,
die welt mit vor- und nachdenklichen informationen über köter und tölen
zu versorgen. es soll journalisten geben, die den ganzen tag nichts an-
deres tun als sich zu überlegen, was man als nächstes zum thema
"hund" schreiben könnte. in solchen fällen kann man schon von ab-
hängigkeit, ja von suchtverhalten sprechen. zum glück hängen diese
leute üblicherweise kritiklos einer einzigen sichtweise an und sind blind
für andere blickwinkel, andererseits jedoch erschöpfend in der ausführ-
lichkeit ihrer bemühungen um die dominanz ihrer sichtweise.
hierin liegt allerdings ein vorteil für den zuschauer/leser; weiss er doch
immer, wes geistes kind er vor sich hat und welche sendung, welches
blatt seiner zuwendung würdig ist und wem er die segnungen seiner
finanziellen ressourcen zukommen lassen will.

kynophoríe (gr.) das hundetragen, eine ehemalige strafe
www.cyclopaedia.de schreibt dazu:

"Das Hundetragen ist eine mittelalterliche Strafe, die ursprünglich bei
den Franken und Schwaben  und später im gesamten Reichsgebiet für
Adlige üblich war, die aufgrund von Landfriedensbruch verurteilt wor-
den waren.
Die Verurteilten mussten, bevor ein Todesurteil an ihnen vollstreckt
wurde, oder aber als Ersatz für eine über sie verhängte Todesstrafe,
welche (etwa aus politischen Gründen) nicht vollstreckt wurde, einen
Hund aus einem Gau in den anderen tragen. Dadurch sollte symbo-
lisch angedeutet werden, dass sie besser getan hätten, bei ihrem
Geschäft zu bleiben, als unberufen Kriegswirren anzustiften.

So ließ Kaiser Otto I. 938 die Anhänger des aufrührerischen Herzogs
Eberhard von Bayern und Kaiser Friedrich I. den rheinischen Pfalz-
grafen Hermann von Stahleck und dessen Gefolgsleute Hunde tragen.
Eine ähnliche Strafe ereilte auch andere Gruppen der Bevölkerung:
So ließ man Geistliche einen Kodex tragen, Bauern ein Pflugrad
und Dienstleute einen Sattel.

Dies ist ein Auszug aus dem Artikel "Hundetragen" der freien Enzyklo-
pädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar."

kynorexíe (gr.) hündischer hunger, fressgier

nobél-hotel (it.) häufiger hinweis im beherbergungsgewerbe: keine
hunde!

paradóx: ein hund könnte sich einen wolf laufen. ein wolf sich aber
keinen hund.

picobello (it.) kleiner köter, mit spitzer schnauze
bello… minibello… mikrobello… nanobello… picobello…
ein dalmatiner als minibello wäre mit dem blossen auge soeben noch
erkennbar.
darunter wird’s diffizil.

polycaníe (gr.) vielhunderei
eine erscheinungsform egomaner menschlicher unersättlichkeit.

vapor canis máxime ódorans (lat.) stark riechende hundeblähung
gemeinhin unter der bezeichnung pansenfurz bekannt. ultimative
waffe zur vergrämung von menschen. setzt jede stehparty in bewegung.

verhunzen (mhdt.) ursprünglich verhundsen
im allgemeinen sprachgebrauch soviel wie verunstalten. dies bezieht
sich auf den werdegang des hundes, der ja vom wolf abstammt, des-
sen genetische verzweigung dann unter dem einfluss der domestizie-
rung zum hund geführt hat.
betrachtet man wolf und hund gleichzeitig, so finden sich zwar viele
gemeinsamkeiten. aber letztendlich kommt man doch zu der einsicht,
dass jeder köter echt ein verhundster wolf ist.


witz vom blöden fetten bär
begegnung 1:
bär: was bist du denn fürn komisches tier?
das k. tier1: ich bin ein wolfshund.
bär: wasn das?
das k. tier1: ganz einfach. mein vater war ein wolf und meine mutter ein hund.
bär: achso.

etwas später begegnung 2:
bär: und was bist du fürn komisches tier?
das k. tier2: ich bin ein ameisenbär.
bär: - ochnee, ne?


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